Im Business-Coaching treffe ich häufig auf folgende Problemstellung: Ein Klient/eine Klientin kann z.B. eine Konfliktsituation mit dem Kollegen nicht lösen. Die Situation scheint verfahren. Eine Einigung ist nicht in Sicht. Die Arbeitsqualität leidet darunter und es geht eine Menge Energie verloren. Eine alltägliche Situation im Berufsleben einer Führungskraft, nicht wahr?

Ich frage dann, ob der Klient/ die Klientin denn schonmal ausserhalb des Büros, in einem anderen Kontext eine ähnliche Problemstellung hatte. Und häufig lautet die Antwort: „Klar, aber das war für mich überhaupt nicht belastend. Das konnten wir schnell lösen.

Warum ist das so? Wieso reagiere ich in unterschiedlichen Umgebungen völlig konträr?

Die Antwort lautet: Fähigkeiten sind oft auf den Kontext beschränkt, in denen sie entwickelt werden!

Die Lösung liegt daher nahe: Hilf Deinen Mitarbeitenden die Fähigkeiten, die sie in anderen Kontexten entwickelt haben, auch am Arbeitsplatz zu entwickeln.

Folgende Hinweise solltest Du Dir dazu einmal anschauen, vor allem, wenn Du als Führungskraft einer ähnlichen Herausforderung gegenüber stehst:

Beruf und Privatleben erfordern grundlegend unterschiedliche Kompetenzen, die wiederum unterschiedliches Verhalten fördern. Während im Privatleben emotionale Intelligenz in zwischenmenschlichen Beziehungen intuitiv eingesetzt wird, hängt das Verhalten am Arbeitsplatz mit den fachlichen Fähigkeiten, z.B. dem benötigten technischen Wissen, spezifische Expertise und formelle Kommunikation zusammen.

Die Kultur und Dynamik des Arbeitsplatzes entscheiden ebenfalls darüber, welche Kompetenzen anwendbar sind. Eine auf Hierarchie und Formalitäten beruhende Organisation kann möglicherweise informelle Kompetenzen und informelle Problemlösungsstrategien gar nicht nutzen.

Viele Menschen trennen ihr Berufs- und Alltagsleben, um die Balance und Überlastung zu vermeiden (Work-life-Balance). Diese Trennung kann dazu führen, dass die Fähigkeiten, die im privaten Umfeld genutzt werden, im Arbeitsumfeld nicht mehr bewusst aktiviert werden.

Durch die Beantwortung dieser drei Fragen wirst Du die Handlungsfelder erkennen:

Wie weit ist das Verhalten des Mitarbeiters bedingt durch die beruflichen Anforderungen von dem der Privatperson entfernt?

Wie sehr lebt ihr in eurer Organisation einen stark formellen Umgang?

Wie sehr fühlt sich der Mitarbeitende durch die beruflichen Anforderungen seiner Energie beraubt, das er eine starke Trennung zwischen beruflich und privat anstrebt?

Erst wen Du hier konstruktiv Abhilfe geschaffen hast, wird es Dir möglich sein, in intensiven Mitarbeitergesprächen die Kompetenzen von Privat zu Beruf zu transferieren.

Interessiere Dich für Privates, damit Du herausfindest, welche Kompetenzen im Privatleben entwickelt wurden. Aktives zuhören und eine Wertschätzende Haltung sind dabei wichtige Fähigkeiten für Führungskräfte. 

Wenn Du lernen möchtest, wie Du das Beste aus Deinen Stärken herausholen kannst, dann besuche unser offenes Training im Borussia-Park. Am 26.08.2024 findet der diesjährige Self-Comptence-Day statt. Hier lernst Du ein etabliertes Persönlichkeitsmodell kennen, mit dem Du menschliches Verhalten und Dynamiken in der Zusammenarbeit besser verstehen kannst. Du wirst mehr über Deine Selbstwirksamkeit erfahren und Werkzeuge an die Hand bekommen, dies zu justieren und zu steigern. Charlotte Lünsmann und ich freuen uns, Dich am 26. August begrüssen zu dürfen.

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